Wenn man mit den Kindern hin und wieder eine Kletterhalle besucht hat, entsteht oft der Wunsch, auch zu Hause eine Kletterwand zur Verfügung zu haben. Mit einem wenig handwerklichen Geschick kann man eine solche Kletterwand leicht selbst bauen. Eine gründliche Planung ist zum Erfolg dieses Projektes wichtig. Zunächst einmal gilt es, zu entscheiden, ob die Kletterwand drinnen oder draußen aufgebaut werden soll. Entscheidet man sich für eine Kletterwand im Freien, müssen Klettergriffe gekauft werden, die für draußen geeignet sind. Plant man die Wand für drinnen muss in Betracht gezogen werden, dass durch die Zimmerdecke die maximale Höhe bestimmt wird, in der Griffe gesetzt werden können, ohne dass die Kinder beim Klettern behindert werden. Einer der ersten Schritte beim Bau einer Kletterwand ist es, den geeigneten Platz zu finden. Daraus ergeben sich dann in der Regel Maße und Größe für die Kletterwand. Natürlich spielt auch das Budget eine Rolle. Möchte man einen bestimmten Betrag nicht überschreiten, ist es sinnvoll, eine kleinere Wand zu planen, um trotzdem eine optimale Qualität zu garantieren.

Wenn man eine Kletterwand baut, ist die Sicherheit immer eines der wichtigsten Elemente. So muss man eine dübelfähige Wand schaffen, an der die Klettergriffe sicher angebracht werden können. Generell hat man zwei Möglichkeiten, um eine solche Wand zu bauen. Zum einen können die Klettergriffe direkt an einer bestehenden Wand angebracht werden und zum anderen kann man mit Kletterwandelementen arbeiten. Am besten lässt sich eine Kletterwand an einer bestehenden Außenwand anbringen. Betonwände oder Vollkinkerwände eignen sich dazu am besten. Natürlich darf man nicht vergessen, dass zum Erstellen einer sicheren Kletterwand auch eine Statik notwendig ist, damit die konstruktive Festigkeit garantiert werden kann. Es gibt eine Faustformel, nach der man sich richten kann, um die Statik zu berechnen: 0,4 kN/m² + 0,8 kN am günstigsten statischen Punkt. Es gibt verschiedene Richtlinien, die sich mit der Sicherheit auf Spielplätzen befassen. Auch wenn man eine Kletterwand baut, die nur für den privaten Gebrauch gedacht ist, so sollte man solche Richtlinien nachlesen und befolgen. Im Fall einer Kletterwand ist die Spielplatznorm DIN EN 1176 relevant, deren Inhalt man online nachlesen kann.

Es gibt verschiedene Platten, die sich für den Bau einer Kletterwand eignen. Eine Multiplexplatte, die aus mehreren verleimten Holzplatten besteht, ist ausgezeichnet als Untergrund geeignet. Für die Kletterwand außen wird auch gerne eine Siebdruckplatte verwendet, die speziell behandelt ist, um keine Nässe aufzunehmen. An den Schnittstellen kann eine solche Platte zusätzlich nachbehandelt werden, so dass sie komplett gegen Nässe geschützt sind. Benutzt man eine solche Platte als Untergrund, kann man vermeiden, unzählige Löcher für die einzelnen Klettergriffe direkt in die Hauswand zu bohren. Hat man sich für eine geeignete Platte entschieden, gilt es, ein Lochraster anzubringen, in das die Einschlagmuttern für die Griffe geschlagen werden. Bohrt man mehr Löcher, als unmittelbar benötigt werden, so hat man späterhin die Möglichkeit, um Griffe zu versetzen oder zusätzliche Griffe anzubringen. Beim Anbringen der Griffe können Spezialeinschlagmuttern besondere Sicherheit gewährleisten. Diese werden mit zwei Holzschrauben fixiert, so dass sie sich nicht aus dem Holz drücken lassen, wenn die Griffschraube eingeschraubt wird. Beim Bohren der Löcher gilt es, von Loch zu Loch einen ausreichenden Abstand einzuhalten und auch vom Rand der Platte einen Abstand von mindestens 5 cm einzuhalten, um ein Ausbrechen zu vermeiden.
Wird die Wand für Kinder gebaut, so sollte man möglichst viele Griffe anbringen, da die Reichweite der Kinder nicht hoch ist. Es ist empfehlenswert, mindestens acht bis zehn Griffe pro m² anzubringen, während für Jugendliche oder Erwachsene vier bis sechs Griffe pro m² ausreichend sind. Es gibt keine bestimmten Richtlinien zur Verteilung der Griffe, generell wird jedoch versucht, mit verschiedenen Grifffarben unterschiedliche Routen zu gestalten.

Hat man die Kletterwand aus den Holzplatten erstellt, gilt es nun, die fertigen Module an der Hauswand anzubringen. Dazu wird in der Regel ein Holzrahmen erstellt. Dieser Rahmen besteht aus stabilen Balken, die an der Hauswand angebracht werden. Die Platten werden an dem Balkengerüst alle 10 bis 15 Zentimeter mit normalen Holzschrauben verschraubt. Das Gerüst zur Montage der Kletterwand hat auch noch einen weiteren Vorteil. Es entsteht ein Zwischenraum zwischen Hauswand und Kletterwand, durch den eine Luftzirkulation möglich ist, der dazu beiträgt, Fäulnis zu vermeiden.

Eine Holzwand muss natürlich gehobelt und glatt geschliffen sein. Darüber hinaus kann man die Kletterwand in vollen Farben streichen, um einen besonderen optischen Effekt zu erzielen. Die Klettergriffe werden oft in verschiedenen Farben geliefert und man kann versuchen, eine Harmonie zwischen der Farbe der Platte und den Klettergriffen zu schaffen. Den gestalterischen Ideen sind in diesem Sinne keine Grenzen gesetzt und man kann seine Kletterwand ganz persönlich gestalten. Für die Wand im Außenbereich sollten stets Farben benutzt werden, die witterungsbeständig sind, damit die Kletterwand lange in gutem Zustand erhalten bleibt. Unter der Kletterwand muss natürlich auch der Untergrund entsprechend vorbereitet werden. Ist die Tritthöhe höher als 60 cm, sollte man entweder mit Untergrund aus Sand arbeiten, oder spezielle Matten auslegen. So können Stürze abgefedert werden und man garantiert eine optimale Sicherheit für die Kletterer. Die Matten sind besonders bei feuchtem Wetter angenehmer und sauberer als ein Sandboden.